Neue Kollegin: Sabine Entschel

Sabine Entschel hat als Sachbearbeiterin in der Abteilung Sozial-Missionarische Arbeit die Nachfolge von Helen Nortje angetreten.
Da sie die Kontakte zu unseren Paten pflegt, haben wir ihr drei Fragen gestellt, um sie etwas besser kennenzulernen.

Herzlich Willkommen, Sabine! Bitte stell dich kurz vor.

Viele kennen mich auch einfach unter dem Spitznamen Bine.

Ursprünglich komme ich aus Halle an der Saale, wo ich aufgewachsen bin. Den Unterschied zwischen Hallenser, Hallore und Hallunke kann ich also erklären… Später habe ich außerdem in Indien, Norddeutschland und zuletzt in Heidelberg gelebt, wo ich in der Fachrichtung Moderne Indologie studiert habe. Ansonsten bin ich gern kreativ, mag Spaziergänge in der Natur, singe, pfeife und musiziere gern und liebe es, anderen Menschen – oft auf kreative Weise – eine Freude zu bereiten.

Was ist deine Aufgabe?

Am ersten Juli habe ich als Sachbearbeiterin im Bereich der Sozial-Missionarischen Arbeit angefangen. Ich bin also ganz neu beim EC. Mein Aufgabenbereich ist vielfältig und ich arbeite mich noch ein – mit toller Unterstützung.

Zu meinen Aufgaben gehören beispielsweise die Patenschaftsbetreuung und Spendenbuchhaltung, die Kommunikation mit unseren Partnern im Ausland, Mithilfe bei den Rundbriefen sowie später die Kommunikation mit Personen unseres Botschafterprogramms.

Was ist deine Motivation, dich für Kinder und Jugendliche in anderen Ländern einzusetzen?

Nach meinem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in Indien absolviert und war weiterhin im Rahmen meines Studiums vor Ort. Daher habe ich einen persönlichen Bezug zu Indien. Generell finde ich es jedoch wichtig, dass Kinder und Jugendliche gesehen und einbezogen werden.

Gottes Liebe kann auf so vielfältige Weise weitergegeben werden und umfasst ebenfalls Wertschätzung – sei es auch nur, dass ich mir den Namen eines Kindes merke…

Meine Motivation ist es, etwas Sinnvolles zu tun und meine Erfahrungen einzubringen, damit Kinder und Jugendliche Chancen und neue Perspektive erhalten.

Die Frage stellte Stefanie Ramsperger.

Just-People-Kurs im EC

Gemeinsam wollen wir uns von Gott und seiner Idee von einer gerechten Welt herausfordern lassen. Der Just-People-Kurs wurde von Micha Deutschland entwickelt und dient als Grundlage unserer Onlinetreffen.

Hier die nächsten Termine:

Di., 20.09.   
Agenda 2030 – Niemanden zurücklassen Unterwegs zu einer Welt ohne Armut und Hunger

Di., 18.10.   
Kirche – Mittendrin
Inkubator der Veränderung

Di., 22.11.   
Ich selbst – Eine andere Welt ist möglich Veränderung beginnt beim Einzelnen

Di., 20.12.   
Feiern – Aus gutem Grund
Gemeinsam feiern – eine Kraftquelle

Du möchtest dabei sein?
Oder auch gemeinsam mit deinem Jugendkreis?

Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit gibt es unter www.ec-indienhilfe.de

„Berufung ist für mich nicht eine Tätigkeit, die man sein ganzes Leben ausführt.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Berufung ist für mich nicht eine Tätigkeit, die man sein ganzes Leben ausführt. Es ist auch nicht so, dass deine größte Begabung automatisch deine Berufung sein muss. Außerdem hat Berufung nichts mit Ruhm oder Reichtum zu tun. Berufung ist der Platz in der Welt, an dem man das Gefühl hat, dass dieser nur von einem selbst ausgefüllt werden kann. Diesen Platz muss man nicht direkt finden. Es ist wichtig, sich auszuprobieren und in viele Gesellschaftsfelder einen Einblick zu bekommen.  In diesem Aspekt der Berufsfindung hat mir zum Beispiel Waypointer, eine Organisation, die Seminare zur beruflichen Orientierung, anbietet, sehr geholfen. Dort deckt man über fünf Wochenend-Seminare alle zehn Gesellschaftsfelder ab. Die Sprecher sind Personen, die in den entsprechenden Berufsfeldern arbeiten. Mir ist dort aufgefallen, dass wenn man zum Beispiel, wie ich, seine Berufung in der Arbeit mit Menschen sieht, nicht nur die sozialen Berufe in Frage kommen, sondern es auch verschiedene Berufe in der Wirtschaft gibt, die für mich interessant sind. Schließlich ist Berufung nichts Starres. Die Berufung einer Person kann und wird sich im Laufe des Lebens immer wieder verändern. Deswegen sollte man sich keine Sorgen machen, wenn sich das Gefühl einstellt, dass das, was man bis jetzt gemacht hat, sich nicht mehr nach Berufung anfühlt. Auch wer seine Berufung nicht sofort findet, wird ihr im Lauf seines Lebens immer näherkommen. Es ist nicht nötig, sich dabei zu großen Stress zu machen. 

Josias Goette

Neue „entschieden“ ist da! 

Die neue Ausgabe von „entschieden“ ist da!

Das Schwerpunktthema ist brandaktuell: Warum Verbindlichkeit ein echter Schatz ist. Während Corona sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgesprungen, aber auch viele Teilnehmende haben sich während der Zeit, in der Treffen nicht möglich waren, angewöhnt, nicht mehr so verbindlich zu kommen. Warum aber gerade das sehr wertvoll sein kann, lest ihr in dieser Ausgabe von „entschieden“. 

Außerdem erfahrt ihr in der aktuellen Ausgabe, wie die erste inklusive Jungscharfreizeit im EC Niedersachsen verlaufen ist und warum unbedingt eine Wiederholung geplant ist. 

Auch erhaltet ihr erste Informationen über die Weltverbandstagung im Juli 2023, zu der Christinnen und Christen aus aller Welt nach Deutschland reisen. Das Motto der Tagung ist „Empower – Make the Planet Shake“. Damit greift es genau das Thema von EC-Arbeit auf: Junge Menschen sollen befähigt werden, selbstständig und eigenverantwortlich Leben zu gestalten und zu prägenden Persönlichkeiten heranzuwachsen. Dazu treffen sich unter dem Dach des EC wöchentlich mehr als 40.000 junge Menschen in verschiedenen Altersgruppen.  

Das geschieht seit über 100 Jahren in Deutschland, aber nicht nur dort: In über 50 Ländern gibt es Arbeiten des überkonfessionellen und internationalen Jugendverbandes EC – „Entschieden für Christus“. 

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Inhalte des Magazins erhaltet ihr hier mit dem Beitrag von Pfadfinderreferent Christian Holfeld, der dazu herausfordert, mit Freude für mehr Verbindlichkeit einzutreten.  

PDF
Leseprobe „entschieden“ 03/2022

Wenn ihr entschieden noch nicht kennt, bestellt es gern kostenfrei per Telefon oder Mail. 

Herzliche Einladung zur 29. Weltverbandstagung!

Im Juli 2023 treffen sich Menschen aus der ganzen Welt auf dem Flensunger Hof in Mücke.
Denn in dem Jahr findet die 29. Weltverbandstagung in Deutschland statt.

Komm dorthin und erfahre, wie junge Leute in deiner Gemeinde befähigt werden können, unsere Welt heftig in Bewegung zu bringen, für Christus und seine Gemeinde!

Herzliche Einladung zur 29. Weltverbandstagung!

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du unter: www.empowerconference2023.com

Die Weltverbandstagung 2023 wird gefördert von

„Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet.

Seit ich mich dafür entschieden habe, mein Leben als Christ zu leben, habe ich gemerkt, dass damit ganz unterschiedliche Erwartungen verbunden werden. Als Kind wurde mir immer wieder gesagt, ich soll Gott fragen, was er mit meinem Leben vorhat. Im Lauf der Jahre habe ich dann gelernt, wie das aussehen kann: Da ist zum Beispiel das Ideal der Geduld, dem ich bis heute vergeblich versuche, mich zu nähern. Oder christliche Nächstenliebe, noch so eine Baustelle, die wie der Berliner Flughafen kein Ende zu nehmen scheint. In anderen Sachen bin ich dafür ganz gut, ich begegne (den meisten) Menschen (meistens) freundlich. Oder beim Thema Hilfsbereitschaft könnte ich auch einen Haken setzen. Wenn man uns Christen von außen betrachtet, könnte man manchmal auf die Idee kommen, dass es darum geht, wer Christus am ähnlichsten geworden ist; und in gewisser Weise stimmt das auch. 

Ich habe dabei aber eine faszinierende Beobachtung gemacht: Ich schaffe es nicht, alles zu erfüllen, was Gott von mir möchte. Habe ich eine Tugend gemeistert, merke ich, dass ich an einer anderen Stelle versage. Und kaum nehme ich die nächste in den Blick, fange ich an, die erste zu vernachlässigen. 

„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ 

Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept. Er sagt: „Gesteh dir ein, dass du es nicht schaffst, allem nachzurennen, was gut und wichtig ist. Bleib in meiner Nähe, und dabei wird sich dein Leben verändern.“ Fast zu billig, aber das ist christliche Hingabe. Wenn man´s genau nimmt, sogar Lebens-Aufgabe.

David Höfer

Waldputzete!

Wann? Am World-Clean-up-Day, 17. September.

Nicht ganz sauber? Immer das neueste Handy- oder Schuhmodell haben müssen, Stress mit Arbeit oder Klausuren und überquellende Schränke machen das Leben anstrengend. Also mit dem Schwamm durch alle zugestaubten Ecken. Weg mit dem Ballast. Auf den Müll, was unnütz ist und stört.

Aber was ist mit dem Lebensmüll – den ganzen Sorgen, Ängsten und Verletzungen,
Streitigkeiten und Minderwertigkeitsgefühlen? Alleine sauber putzen? Keine Chance.

Deswegen bietet Gott sich als Putzhilfe für unser Leben an. Er nimmt uns an die Hand und sagt: „Fürchte dich nicht, ich helfe dir.“ Die Bibel: Jesaja 41,13 (BB) Und jetzt? Immer schön sauber bleiben.

Mach mit!

Melde dich mit deiner Jugendgruppe oder als Einzelperson an und räume auf:
In deinem Dorf, deiner Straße, eurem Spielplatz, die Bushaltestelle, egal was.
Sorg dafür, dass deine Umwelt ein bisschen sauberer wird.

Jugendgruppen können thematisch anknüpfen und klären, was das ganze mit der Bibel zutun hat.

Weitere Infos dazu gibt es bei Ulrich Mang.

„Als Kind war ich immer gespannt, was Gott mit meinem Leben machen würde.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Als Kind war ich immer gespannt, was Gott mit meinem Leben machen würde. Die Frage nach meinem Traumberuf kurbelte meine Fantasie an. Ich wollte Sängerin werden, Schriftstellerin, Lehrerin oder Modedesignerin. Am besten alles gleichzeitig. Als Teenagerin war ich aufgeregt, welche Berufung Gott in mein Leben sprechen würde. Mein Glaube wurde mir immer wichtiger, und ich habe Gott in meinen Berufswunsch eingebunden. Plötzlich wollte ich Lobpreislieder oder christliche Romane schreiben. Meine Ideen waren vielfältig, doch Gott sollte Mitspracherecht bei meiner Berufswahl haben. Ich wartete darauf, dass er mir sagen würde, was ich mit meinem Leben machen sollte. So sehr ich es mir auch wünschte, ich hörte nichts. Als ich das Abi in der Tasche hatte, kam in mir die Angst auf, mich falsch zu entscheiden. Was war bloß Gottes Weg für meine Zukunft? Was, wenn ich Gottes Stimme überhören würde? Was, wenn ich Gottes Berufung nicht mögen würde? Ich war wie gelähmt wegen dieser Ängste und Fragen. Ich habe Gott in meine Studienwahl miteinbezogen und viel zu ihm gebetet, doch da war nie eine Stimme, die mir genau gesagt hat, was ich machen soll. Kein Gefühl, einfach zu wissen, was Gott mit meinem Leben vorhat. Da war ich schon ein bisschen enttäuscht. Ich lernte Menschen kennen, die eine klare Berufung von Gott erhalten hatten. Ich las Bücher von bedeutenden Missionaren, die Gottes Ruf in fremde Länder gefolgt waren, und fühlte mich dabei schlecht.  

Ich erwischte mich oft dabei, wie ich mich mit Menschen in meinem Alter verglich. Freundinnen, die in ihrem Berufsfeld jeden Tag Menschen helfen können. Familienmitglieder und Bekannte, die predigen, missionieren und sichtbar Gottes Reich aufbauen. Sie schienen ihre Berufung gefunden zu haben. Es schlich sich die Frage ein, wieso ich keine persönliche Berufung erfahren habe. Wieso Gottes Plan für mein Leben nicht so klar ersichtlich war, obwohl ich ihm davon die Ohren vollgequatscht habe.  

Im Auslandsjahr auf einer Bibelschule nahm ich mir die Zeit, über meine Zukunft nachzudenken und zu beten. Außerdem las ich viel in der Bibel und suchte nach Stellen, die von Berufung sprachen. Berufung, da dachte ich an die Helden der Bibel. Menschen wie Mose oder Petrus. Paulus oder David. Große Anführer, Missionare und Könige. Menschen, denen Gott einen Auftrag gegeben hat. Sie haben den Ruf erhalten, etwas für und mit Gott zu tun. Allerdings wird in der Bibel im Zusammenhang mit Berufung selten von persönlichen Berufungen gesprochen. Es steht auch nirgends, dass jeder und jede einen ganz besonderen Auftrag von Gott bekommt. Stattdessen spricht die Bibel von einer Berufung, die für alle Christen und Christinnen gilt. Wir alle sind dazu berufen, Gott zu kennen und ihm nachzufolgen. Er beruft uns dazu, heilig zu leben: „Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung“ (1.Thessalonicher 4,7).  Er beruft uns dazu „[…] Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn“ zu haben (1.Korinther 1,9). Er hat uns zur Freiheit berufen, dazu, Gottes Liebe im Herzen zu tragen und diese an andere weiterzugeben.  

Als ich das zum ersten Mal so gehört habe, ist eine riesige Last von mir abgefallen. Ich hatte lange darauf gewartet, dass Gott mir sagen würde, was ich machen soll. Vielleicht wollte Gott mir aber vor allem sagen, wie ich leben soll. Was und wo wurden immer unwichtiger. Das wie rückte in den Mittelpunkt. Mein Verständnis von Berufung stand bis dahin in direktem Verhältnis zu meinem Verständnis des Begriffs Beruf. Das Verständnis von Berufung in der Bibel ist viel mehr als ein Beruf. Die Berufung für uns alle ist allgemein und übergeordnet. Die Stellen in der Bibel, die von unserer Berufung sprechen, zielen viel eher auf unsere Herzenshaltung ab, nicht auf unseren Lebensinhalt.  

Die Helden in der Bibel, die von Gott benutzt worden sind, haben ihren Ruf teilweise erst im hohen Alter erhalten.  Mose oder Josua haben erst als alte Männer die bekannten Abenteuer mit Gott erlebt. Ich liebe die Geschichte von Mose. Die ersten 80 Jahre seines Lebens hat Mose keine persönliche Berufung von Gott bekommen, jedenfalls lesen wir davon nichts in der Bibel. Stattdessen wuchs er als Ziehkind des Pharaos auf, war auf der Flucht und hütete dann Schafe. Das Dasein als Hirte war allerdings nicht Gottes Berufung für Mose. Die Berufung kam später. Gewirkt hat Gott auch in den frühen Jahren Moses Lebens. Er hat ihn vorbereitet auf die Aufgabe, die er für ihn hatte. Mit 80 Jahren berufen. Davon bin ich mit Anfang 20 noch weit entfernt. Die Missionarin Corrie ten Boom hat die ersten Jahre ihres Lebens als Uhrmacherin in einem Laden ihrer Familie gearbeitet. In diesen Jahren kannte sie Gott schon und hat auf seine Stimme gehört. Die Berufung, Menschen von Gottes Vergebung und bedingungsloser Liebe zu erzählen, kam erst in der zweiten Hälfte ihres Lebens, mit 50. Natürlich sehen wir sowohl in der Bibel als auch heutzutage Gegenbeispiele. David wurde schon jung von Gott zum zukünftigen König berufen. Trotzdem beeindrucken mich Mose und Corrie und sie sind Beispiele dafür, dass Gott Menschen unabhängig von ihrem Alter gebraucht. Persönliche Berufung sieht also bei jedem Menschen unterschiedlich aus. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gelernt habe, dass Alter und Berufung nichts miteinander zu tun haben. Gott, der außerhalb von Raum und Zeit steht, wird nicht jeden von uns zum gleichen Zeitpunkt berufen. 

Abgesehen vom Zeitpunkt meiner Berufung hat mich auch deren Inhalt beschäftigt. Die Vorstellung, dass Gott mich zu etwas beruft, hat mir Sorgen gemacht. Was, wenn er von mir verlangen würde, in ein fremdes Land zu reisen, um dort zu missionieren? Was, wenn ich meine Berufung nicht mögen würde und Gott zu viel von mir verlangen würde? In diesem Punkt muss ich mir Gottes Wesen vor Augen rufen. Gott ist mein liebender Vater und Freund. Er will mich nicht ausbeuten, ärgern oder mir unmögliche Aufgaben stellen. Gott will mich nicht als Marionette, die für ihn Arbeit verrichtet. Sein Wille für mein Leben ist nichts, was mir Angst machen sollte. Natürlich stimmt es, dass Gott auch in unseren Schwächen wirkt und wir durch ihn Dinge tun können, die uns zuvor überfordert oder Angst gemacht haben. Er wird uns aber zu nichts berufen, wofür er uns nicht ausrüstet. Würde ich meinen Eltern erzählen, Gott hätte mich dazu berufen, Ärztin zu werde, würden sie wahrscheinlich stutzen. Ich kann nicht nur schlecht Blut sehen, sondern habe auch große Angst vor Nadeln. Gott hat uns nicht umsonst Begabungen und Leidenschaften geschenkt. Er wünscht sich, dass wir mit ihm zusammen lernen, diese zu entwickeln und einzusetzen. Es müsste ein sehr großes Wunder geschehen, damit ich eine gute Ärztin werden könnte. 

Berufung ist also kein Zwang. Gott ist kein Gott des Zwangs, er beruft uns zur Freiheit und lässt uns die Wahl. Manchmal hätte ich mir sogar gewünscht, Gott hätte mir klipp und klar gesagt, welchen Beruf er sich für mich ausgesucht hat. Inzwischen bin ich dankbar, dass ich selbst darauf kommen musste. Dankbar, dass ich meine Zukunft mit Gott zusammen gestalten kann und Gott mir keinen Befehl gegeben hat. So habe ich über Irrwege gemerkt, was mir Spaß macht und wo meine Begabungen liegen. Gott hat dann die notwendigen Türen geöffnet. Dieser Prozess hat mich gelehrt, mit Gott zusammen Entscheidungen zu treffen und ihm zu vertrauen. Meine Suche nach dem richtigen Berufsfeld war nicht einfach und verlief nicht geradlinig. Ich habe mein Studienfach gewechselt und weiß auch jetzt noch nicht genau, welchen Job ich später haben werde. Was ich allerdings gefunden habe, ist Berufung. Nicht die spezifische, persönliche Berufung, die Mose und David erfahren habe. Ich habe die Berufung Gottes verstanden, ihm nachzufolgen und in Beziehung mit ihm zu treten.  

Es war für mich wichtig, mich von dem Druck zu lösen, alles zu tun, um eine Berufung zu finden. Wir müssen unsere Berufung nicht selbst finden. Nicht umsonst heißt es Be-ruf-ung. Der Ruf geht immer von Gott aus. Solange wir diesen Ruf nicht hören, gilt für uns die Berufung der Bibel. Den perfekten Beruf finden, die Karriereleiter hochklettern und erfolgreich sein. Bei Gott sind diese Dinge nicht wichtig. Die Welt um uns herum sagt, dass wir das alles schaffen müssen. Gott möchte, dass wir ihn ehren und ihm treu sind. Seinen Namen sollen wir groß machen und das Evangelium weitergeben, egal in welchem Beruf wir tätig sind, oder was unseren Alltag füllt. Ob wir in die Schule gehen, eine Ausbildung machen oder in einem Büro arbeiten, spielt keine Rolle. Als Vollzeit Mutter oder als Rentner, wir sollen die uns anvertraute Aufgabe treu verrichten. „Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen“ (Kolosser 3,23). Dieser Vers motiviert mich an Tagen, wenn die Online-Uni anstrengend ist. Wenn mein Nebenjob mir viel abverlangt und ich mich in Tagträumen zu verlieren drohe. Der Vers sagt mir, dass ich Gott lobe, wenn ich meine Tätigkeiten ernst nehme und mit freudigem Herzen verrichte. Das fällt mir zwar nicht leicht, doch Gott erinnert mich immer wieder daran. Ich glaube, ihn zu kennen und zu lieben ist Gott so viel wichtiger als erfolgreich und angesehen in unserem Beruf zu sein. Er sieht unser Herz an und wünscht sich, dass wir ihm den ersten Platz darin einräumen. Ein Beruf ist nie wichtiger als Gott. Dasselbe gilt, denke ich, auch für eine Berufung. Wenn die Tätigkeit, die Gott uns anvertraut, wichtiger wird als die Beziehung zu Gott, sollten wir uns Gedanken machen. Ich glaube, ich habe mich immer so sehr nach einer Berufung gesehnt, weil damit eine gewisse Bestätigung einhergeht. Menschen, die genau wissen, was sie machen wollen, wirken auf mich zielstrebig und fleißig. Mein stolzes Herz sehnt sich nach Anerkennung und Bewunderung für das, was ich tue. Der Vers aus Kolosser 3,23 warnt uns davor, unseren Beruf auszuüben oder unseren Alltag mit Dingen zu füllen, um Menschen zu beeindrucken. Es geht nicht darum, vor anderen gut dazustehen. Viele meiner eigenen Sorgen kamen durch das Vergleichen. Ich habe von Berufungen anderer gelesen oder gehört. Nach links oder rechts zu gucken hat mich unsicher und unzufrieden gemacht. Sicherheit und Freude an meinen Aufgaben finde ich nur, wenn ich nach oben, nämlich zu Gott, schaue.  

Die Fragen bleiben. Gibt es für mich eine bestimmte Berufung? Wann wird der Moment kommen, wenn ich einen klaren Ruf von Gott höre? Ich weiß es nicht. Bis ich diese Fragen beantworten kann, möchte ich die Berufung, von der ich in der Bibel lese, ernst nehmen. Ich will Jesus zu meiner Priorität machen und ihm immer ähnlicher werden. Vor allem möchte ich den Blick von anderen lösen und auf Jesus schauen. Je mehr ich mein Hören auf Gott und unsere Beziehung schärfe und stärke, desto leichter wird es mir fallen, einen Ruf zu hören, wenn er kommt.  

Magdalena Roth

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Mentoring-Kurse

Online Mentoring Crashkurs

Am 27.08.2024 und 09.10.2024 (Achtung neue Termine!) finden jeweils von 19:30 bis 21:15 Uhr die nächsten Online Mentoring Crashkurse statt.
Mentoring eignet sich ganz besonders im Anschluss an Freizeiten, um Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Alltag zu begleiten und sie in ihrem Glauben zu unterstützen. Deshalb bieten wir diese Schnupperkurse insbesondere für Freizeitmitarbeitende und Personen an, die nach Freizeiten in junge Menschen investieren wollen.
Wir freuen uns, wenn ihr an einem der Termine dabei seid. Anmelden könnt Ihr euch hier!

Zertifizierte Mentoring Schulungen

Du liebst es, wenn andere groß rauskommen, ermutigt werden, in ihrer Persönlichkeit und im Glauben wachsen und ihr Potenzial entfalten?

Dann kann ONE²ONE das Richtige für dich sein.

Unter ONE²ONE bieten wir Mentoring-Seminare an, die sich sowohl an Personen richten, die mit Mentoring beginnen, als auch an solche, die bereits eigene Erfahrungen haben. Die Seminare vermitteln wichtige Grundlagen sowie viele kreative Methoden für jede Form von Begleitung.

Mentoring hat sich in den vergangenen Jahren als enormer Support sowohl für den Einzelnen als auch für die Jugendarbeit und Gemeinde herausgestellt.

Melde dich gern zu einer der nächsten Schulungen an:

Unser nächster Mentoring-Grundkurs findet vom 23. bis 24. November 2024 in Kassel statt. Wir freuen uns über deine Anmeldung unter mentoring.ec.de.

Eine weitere Mentoring-Schulung findet im Rahmen von 44 Hours vom 31. Januar bis 02. Februar 2025 in Hattingen statt. Anmeldung und weitere Infos hier.

Unsere Mentoring-Kurse sind vom Christlichen Mentoring Netzwerk (cMn) zertifiziert.

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Bernd Pfalzer

Referent für Beratung & Begleitung
Systemischer Coach

Marit Piechottka

Sachbearbeitung

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